Gegenwahrscheinlichkeit

Die Gegenwahrscheinlichkeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis nicht eintritt. Sie ist auch das Komplementärereignis zum ursprünglichen Ereignis.

Mathematisch gilt für ein Ereignis A mit Wahrscheinlichkeit P(A):

P(¬A)=1P(A)
  • P(A)  ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis A eintritt.
  • P(¬A)  ist die Wahrscheinlichkeit, dass A nicht eintritt.
logische Negation

Die logische Negation steht für das Gegenteil einer Aussage.

Symbol: ¬


Im Mathematik Unterricht wird häufig auch ein Strich über einem Zeichen verwendet.

 A=Gegenteil von A (nicht A)


Da Wahrscheinlichkeiten immer zwischen 0 und 1 liegen, stellt die Gegenwahrscheinlichkeit sicher, dass die Summe aller möglichen Fälle immer 1 ergibt.

Beispiel 1

Angenommen, du würfelst mit einem fairen sechsseitigen Würfel und möchtest wissen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, keine 6 zu würfeln.

  • „Ich würfle eine 6“ hat die Wahrscheinlichkeit:

    • P(A)=16

„Ich würfle keine 6“ hat die Wahrscheinlichkeit:
    P(¬A)=116=5683.3%

Beispiel 2

Die Gegenwahrscheinlichkeit wird oft benutzt, um kompliziertere Wahrscheinlichkeiten einfacher zu berechnen.

Frage: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du in 4 Würfen mindestens eine 6 würfelst?

Anstatt alle möglichen Fälle zu berechnen (1-mal, 2-mal, 3-mal oder 4-mal eine 6 zu würfeln), nutzen wir die Gegenwahrscheinlichkeit:

➔ Ereignis A: mindestens eine 6

1. Zuerst berechnen wir die Wahrscheinlichkeit, gar keine 6 zu würfeln:

  • Die Wahrscheinlichkeit, keine 6 in einem Wurf zu haben, ist:

    • P(¬A)=56

  • Da die Würfe unabhängig sind, gilt für 4 Würfe:

    • P(¬A)4=(56)40,4823

2. Nun nutzen wir die Gegenwahrscheinlichkeit:

    P(A)=1P(¬A)4

    P(A)=10,4823=0,517751,8%


Die Wahrscheinlichkeit, dass du in 4 Würfen mindestens einmal eine 6 würfelst, ist ca. 51,8 %.